Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Kategorie: Platzpatrone

Platzpatrone: Gefährliches Vakuum

Der Chinese von Henning Mankell
Henning Mankell: Der Chinese

Einen neues Buch von Henning Mankell zu rezensieren lohne sich eigentlich nicht – diese Meinung vertreten einige Kritiker. Schließlich hat Jan Christian Schmidt schon vor einigen Jahren festgestellt, dass Mankells Prosa “furztrocken“ und die Plots “bis zur Schmerzgrenze unplausibel“ seien. Es handle sich bei Mankells Büchern um nichts anderes als “Trivialliteratur für sozial-romantische Bedenkenträger… “. Obwohl dieses – aus meiner Sicht richtige – Urteil schon 2001 gefällt wurde, trifft es auch weitgehend für die nachfolgend erschienen Kriminalromane des Schweden zu. Warum also sollte man sich Gedanken über sein neuestes Werk mit dem Titel “Der Chinese“ machen? Der Grund liegt in der fatalen Wirkung, die das Werk von Henning Mankell auf die Wahrnehmung von Kriminalliteratur hierzulande leider und immer noch hat.

Vorübergehende Beunruhigung

Ein Beitrag zur diesjährigen “Criminale“ in Wien Es wird Frühling. Das merkt der geneigte Krimileser nicht nur am Berg Krimineuerscheinungen, die auf vollen Tischen in den Buchhandlungen um die Gunst buhlen oder daran, dass er erst eine Stunde später die Leselampe anschalten muss, weil es wieder länger hell bleibt. Er merkt es auch daran, dass […]

Platzpatrone: Späte Huldigung für einen brutalen Serienmörder

Bernd → weist heute auf den neuen Krimipreis → „Ripper Award“ hin. Die Begründung für den Preisnamen liefern die Organisatoren auch gleich mit: „Der Titel RIPPER AWARD basiert auf der Figur des historischen Jack the Ripper, der im Jahr 1888 im Londoner Stadtviertel Whitechapel mindestens fünf Frauen ermordete. 2008 – wenn das Krimifestival bereits zum […]

Platzpatrone: Psycho-Papp-Thriller

Gillian Flynn: Cry Baby Seit einiger Zeit bringt der Frankfurter Scherz-Verlag seine Hardcover-Krimis und -Thriller mit metallisch glänzenden Schutzumschlägen heraus. Ob Elizabeth Corleys letzter Roman Sine Culpa, Andrew Gross Thriller Blut und Lüge oder Gillian Flynns vielgelobtes Debüt Cry Baby – es sind Hochglanzprodukte in edlen Gewändern, very stylish. Äußerlich. „Don’t choose a book by […]

Mief im Namen des Krimivolkes

Wenn es nach den Krimipreisen im deutschsprachigen Raum geht, scheint es um den Krimi hierzulande gar nicht schlecht zu stehen. Ob → „Deutscher Krimipreis„, → „Krimi-Blitz“ oder → „Glauser“ – Auszeichnungen für Krimiautoren gibt es reichlich. Nun soll es einen „neuen“ Krimipreis geben: Mimi. Wie die Werbepostille → „Wort und Totschlag“ – ein Kundenmagazin von […]

Das Schweigen der Autoren

In diesen Stunden feiern sich die Mitglieder des Syndakts, das ist die Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, wieder einmal selbst. Neustadt an der Weinstraße ist dieses Jahr der Austragungsort der „Criminale“, ein als Festival getarntes internes Treffen der Autoren inklusive Vollversammlung, ungefähr so spektakulär wie die Jahreszusammenkunft der Vereinigung deutscher Wasserinstallateure. Mit dem Unterschied, dass die Wasserinstallateure […]

Zensiert

Da das Syndiakt mir mit rechtlichen Schritten droht – weil ich es gewagt habe, eine öffentliche Beleidigung gegen mich öffentlich zu machen, dummerweise aber nicht nach einer Veröffentlichungsgenehmigung gefragt habe – muss ich den hier bislang stehenden Text entfernen. Die Kommentare bleiben stehen, zeigen sie doch auf erschreckende Weise, welche Sprache einige wenige deutschsprachige Krimiautoren […]

Platzpatrone: Ani nur mit Ausweis

Darüber könnte man jetzt einen zotigen Witz reißen: Der Friedrich Ani schreibt mittlerweile so schlechte Krimis, dass seine Lesungen nur noch unter Polizeischutz stattfinden können. Oder warum liest er aus seinem Roman „Idylle der Hyänen“ während der Vattenfall-Lesetage im Hamburger Polizeipräsidium? Man könnte die Wahl des Lesungsortes aber auch als abschreckende Maßnahme auffassen: Schließlich kommt […]

Glauser 2007 in weniger als fünfzig Wörtern Worten Wörtern

Wenn die Alligatorpapiere heute nicht auf diesen Artikel hingewiesen hätten, hätte ich es vermutlich nicht mitbekommen: Die Nominierungen für den diesjährigen Glauser stehen fest. Die Dauernominierten Chaplet und Eckert sind – wie vor zwei Jahren – auch wieder mit dabei. Grausig, peinlich, schamlos.

Platzpatrone – Folge 5: Nicht gefühlsecht

Elizabeth George: Wo kein Zeuge ist Diese Besprechung enthält Spoiler Haben Sie in den letzten Wochen auch so gelitten? Wenn Sie zu den Tausenden von Lesern und vor allem Leserinnen von Elizabeth George 13. Roman „Wo kein Zeuge ist“ gehören, sind zerknüllte und feuchte Taschentücher kein Wunder. Was hat sich Mrs. George nur dabei gedacht, […]